Suche - Produkte
Suche - Zubehör
Suche - Inhalt
Keine Ergebnisse / No results...

Historisch

Historische Trommeln und Pauken





Kesseltrommeln



Pferdepauken

Musikhistoriker setzen die Anfänge der Pauke in der Antike an, als dieses Instrument zu religiösen Zeremonien verwendet worden war. Im 13. Jahrhundert wurden im Militärwesen die paarweise gespielten kleinen Gürtelpäukchen oder Nakers (Nakirs) verwendet. Sie besaßen einen Kessel aus Metall oder Holz und ein fest montiertes Naturfell. Diese Konstruktion bot keinerlei Möglichkeit des Stimmens. Im 15. Jahrhundert begann mongolische, muslimische oder osmanische Kavallerie Pauken hoch zu Ross zu spielen. Diese Instrumente waren schon wesentlich größer, als ihre Vorgänger und unterschieden sich gar nicht mehr so sehr von den Pauken, die später in Orchestern gespielt werden sollten. Sie besaßen einen großen Kessel aus Kupfer oder aus einem anderen Metall; das Fell, üblicherweise eine Ziegenhaut, war straff über den Kessel gespannt. Die Stimmung der Pauken eines Paares unterschied sich um eine Quart bis einer Quint. In Europa fügte man nun ein System aus Spannschrauben hinzu, um eine präzisere Stimmung der Instrumente zu erreichen. Durch einen Spannreifen bekam die Pauke mehr Klang und eine sauberere Stimmung war möglich.
Die Pferdepauken des Osmanischen Reiches waren sicherlich Inspiration für das europäische Militär, Pauken auch in ihre Kavallerieregimenter zu integrieren. Pauken in der Armee waren selten und nur bei besonderen Elitetruppen zu finden. Pferdepauken waren also eine Auszeichnung. Pauken wurden bald mit den Bläsern kombiniert, die als Signalgeber auch den Aufmarsch einzelner Abteilungen ankündigten. Sowohl Trompeter als auch Pauker waren äußerst angesehen und wurden in der Schlacht nicht selten nahe des Kommandierenden postiert. Die Verbindung zwischen Bläsern und Pauker bestand für Jahrhunderte fort, selbst als die Reiche in Europa königlichen Höfen Platz machten. Dann jedoch waren sie Teil des Prestiges der Nobilität. Auf Reisen war es für einen Herrscher, Herzog oder Adligen üblich, in Begleitung eines Paukers und eines Trompeters zu ziehen, um die soziale Stellung des Herrschaft zu unterstreichen.
All jene, die über Pauken verfügten, gehörten einer exklusiven Schicht an. Auch Pauker selbst durfte nur in den Dienst eines Adeligen treten und es war ihnen verboten, mit anderen Musikern gemeinsam zu spielen, die gemeinhin lediglich den Status von Hausangestellten mittleren Ranges hatten. In der Folge organisierten sich Pauker und Trompeter sogar in Gilden und ihre Mitglieder wurden als elitäre Gruppe behandelt.


Xylophone

Das Xylofon oder Xylophon (zusammengesetzt aus griech. ξύλον xylon ‚Holz‘ und φωνή phōnē ‚Stimme‘) ist ein Idiophon, das mit Schlägeln gespielt wird. Es gehört zur Familie der Stabspiele (engl. mallet percussion), zu deren wichtigsten Vertretern in Europa neben dem Xylofon das Marimbaphon (Marimba), das Glockenspiel und das Vibraphon zählen. Der Ursprung des Xylofons liegt in Asien und Afrika. Anfang des 16. Jahrhunderts war es in Deutschland als Hölzernes Gelächter bekannt (vgl. Strohfiedel).

Sas Xylophon besteht zum Beispiel aus einer Reihe von Hartholzstäben (meist Palisander), durch deren unterschiedliche Länge die Tonhöhe festlegt ist. Die Stäbe sind im Bereich der Schwingungsknoten ihrer Grundresonanzfrequenz gelagert. Ihre Länge ist umgekehrt proportional zur Quadratwurzel der Grundresonanzfrequenz. Das Stimmen geschieht durch Beschleifen der Stäbe, wobei durch Verringern der Masse oder der Steifigkeit sowohl höher als auch tiefer gestimmt werden kann.

Der Anschlag erfolgt in der Regel mit zwei löffelartigen Holzschlägeln.

Bei der älteren trapezförmigen Bauart sind die Klangstäbe chromatisch, diatonisch oder pentatonisch in einer Reihe angeordnet. Die einreihige diatonische oder pentatonische Anordnung wird weiterhin für musikpädagogische Zwecke verwendet (siehe z. B. Orff-Schulwerk). Im professionellen Bereich werden die chromatischen Holzplatten meist in zwei Reihen in der Art einer Klaviatur angeordnet, wobei die vom Spieler aus betrachtet hintere Reihe den schwarzen Tasten des Klaviers entspricht.

Bezüglich der Bauart wird zwischen Schenkelxylofon, Bügelxylofon, Holmxylofon und Trogxylofon unterschieden. Beim Holmxylofon liegen die Stäbe quer auf zwei Balken (Holm), beim Trogxylofon auf einem Kasten (Trog), der auch als Resonanzkörper dient.

Das Instrument wurde zum ersten Mal im Danse macabre von Camille Saint-Saens (1874) in der sinfonischen Musik eingesetzt.[1] Es findet auch in der Tanz- und Unterhaltungsmusik Verwendung. Bekannte Beispiele sind der Säbeltanz aus dem Ballett Gayaneh von Aram Chatschaturjan, Orffs Carmina Burana, der Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns sowie das berühmte Solostück Erinnerungen an Zirkus Renz.

In vielen außereuropäischen Musikkulturen nehmen das Xylofon und seine Verwandten eine wichtige Stellung ein. Die Marimba gilt als Nationalinstrument Guatemalas, in Afrika sind ähnliche Instrumente weit verbreitet, in Westafrika als Balaphon, im Süden von Uganda als Amadinda mit zwölf und als Akadinda mit bis zu 22 Klangstäben. Im indonesischen Gamelan wird das Gambang neben Stabspielen aus Metall gespielt.

In der Musikpädagogik und Sonderpädagogik werden Xylofone verwendet, bei denen einzelne Klangstäbe leicht auswechselbar sind, um einzelne Akkorde oder Melodielinien zusammenzustellen und so musikalische Laien an die Musik heranzuführen. Xylofone gehören zu den Kerninstrumenten des Orffschen Schulwerks.
zum Seitenanfang